Die analytische Psychotherapie mit Erwachsenen findet in der Regel in einer bis mehreren Sitzungen pro Woche statt. Findet die Behandlung im klassischen Setting statt, liegt der Patient auf einer Couch und kann den hinter ihm sitzenden Analytiker nicht sehen. Das kann helfen, die Aufmerksamkeit des Patienten auf sein Inneres und seine Befindlichkeit zu richten, ohne von den sichtbaren Reaktionen des Analytikers abgelenkt zu werden. Der Patient kann und soll alles aussprechen, was ihm in den Sinn kommt, auch wenn es ihm unwichtig, unsinnig oder unstatthaft erscheint („Grundregel“). Der Analytiker versucht ohne Wertung („neutrale Haltung“), das unbewusste Thema zu erkennen und zu benennen, das die Äußerungen des Patienten verbindet und den oft scheinbar unzusammenhängenden Mitteilungen des Patienten einen Sinn verleiht. Dabei können auch schmerzliche Erinnerungen und Empfindungen auftauchen aus den Erfahrungen, welche der Patient im Lauf seines Lebens oder aktuell gemacht hat. Zwischen Patient und Analytiker kann im Verlauf der Behandlung eine intensive Beziehung entstehen, in welcher der Patient mit seinen unbewussten Wünschen und Ängsten in Berührung kommt. Durch das aktuelle Erleben der Konfliktsituationen im Hier und Jetzt der Behandlung wird deren Bearbeitung und Lösung möglich. Je nach Schwere der Erkrankung und Behandlungsziel des Patienten kann eine analytische Psychotherapie über eine kürzere Zeit oder bis zu mehreren Jahren dauern. Sie kann auch im Sitzen durchgeführt werden. Die analytische Kurzpsychotherapie oder die analytische Fokaltherapie dienen zur Abklärung oder zur Bearbeitung umschriebener Fragestellungen oder Konflikte. Analytische Paar- und Familientherapie sind in der Regel keine Kassenleistungen der gesetzlichen Krankenkassen.